Unter einer Blitzschutzanlage versteht man Vorkehrungen gegen schädliche Auswirkungen von Blitzeinschlägen auf bauliche Anlagen. Ohne Blitzschutz können direkte Blitzeinschläge Teile von Gebäuden zerstören, wenn zum Beispiel in Baustoffen enthaltenes Wasser, Harz oder ätherische Öle in Holz explosionsartig verdampfen und durch die Hitzewirkung der elektrischen Entladung Brände entstehen.
Der Blitz kann außerdem indirekt durch sein starkes elektromagnetisches Feld in elektrische Leitungen oder metallische Teile wie zB Rohrleitungen innerhalb eines Gebäudes einkoppeln und Zerstörungen anrichten.
Eine Blitzschutzanlage verringert die Schäden, die ein einschlagender Blitz im zu schützenden Objekt verursacht. Im Falle eines Einschlages bietet die Blitzschutzanlage dem Blitzstrom über den Blitzableiter einen definierten Weg mit geringem Widerstand. Da Strom immer den Weg des geringsten Widerstandes nimmt, wird die Energie über die Blitzschutzanlage in die Erde abgeleitet. Schäden am Gebäude können nicht gänzlich verhindert werden, jedoch werden sie idR stark vermindert.
Schlägt ein Blitz in das Blitzschutzsystem ein, so fließen kurzzeitig sehr hohe Ströme im Blitzableiter, Spitzenwerte von über 100.000 Ampere wurden schon gemessen. Diese hohen Impulsströme bewirken in benachbarten elektrischen Leitungen des geschützten Objektes Sekundärspannungen und Sekundärströme. Diese Effekte können an Strom-, Telefon-, oder Antennenleitungen angeschlossene elektrische Geräte stören und im Grenzfall auch zerstören. Dieser Effekt tritt besonders dann auf, wenn sich die elektrischen Leitungen in der Nähe und parallel zu den Blitzableitern befinden. Daher ist bei der Planung entsprechend darauf zu achten, dass sich möglichst keine der angesprochenen Leitungen in der Nähe des Blitzableiters befinden.
Wenn eine Photovoltaikanlage auf dem Dach montiert wird, ist eine Blitzschutzanlage schon alleine zum Selbstschutz Pflicht. Für Projektierung, Planung und kompetente Überprüfung stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Bausteine der Blitzschutzplanung:
- Risikomanagement
- Berechnung des Trennungsabstands
- Ermittlung von Fangstangenhöhen
- Berechnung der Mindestlängen der Erdungen
- Dokumentation, Messung und Planung des Fundamenterders
Damit Sie einen Überblick bekommen, wieviele Blitze täglich in Österreich niedergehen, finden Sie hier einen Link zum Überwachungssystem ALDIS, welches dies protokolliert.